Das Jahr der Gegensätze

Uwe Scharf, 22.12.2014

Das Jahr der Gegensätze

Unsere B-Junioren haben 2014 ein Wechselbad der Gefühle erlebt. War am Jahresanfang die Vorfreude auf die kommenden Aufgaben groß, ist im Spätherbst ein wenig Ernüchterung eingetreten. Traditionell spielt die Truppe um den jetzigen Trainer Rene Gerlach eine Spielzeit mit voller Kapelle um die Titel, um dann ab Sommer nach dem Wechsel der halben Mannschaft in die nächsthöhere Altersklasse auf Landesebene zu bestehen. Über viele Jahre haben wir den Verein auf Landesebene erfolgreich vertreten. Zottelstedt wurde auf der Landesfußballkarte ein Begriff.

So war die Umstellung im Sommer groß als wir feststellen durften, dass wir im Gegensatz zu den anderen Mannschaften, mit denen wir uns seit Jahren sportlich messen, mit einem ganz schmalen Kader auskommen mussten. Ein großer Dank geht deshalb an Oliver Erfurth, der seine besten Spieler aus der C-Jugend an uns abgegeben hat, damit wir überhaupt in der Verbandsliga spielfähig waren. Das war für Spieler und Eltern tatsächlich eine neue Erfahrung, die wir sportlich angenommen haben.

Doch von vorn. Im Januar war die Ausgangslage und die Vorfreude auf Kommendes groß. In allen Wettbewerben noch dabei, ging es zunächst in die Halle. Mit ganz viel Dusel holten wir uns den Hallentitel und spielten auch ein gutes Turnier bei der Landesendrunde. In der Halle geht es oft knapp zu, so dass alle das als schöne Zugabe gesehen haben. Dass Philipp als bester Torwart dieses Turniers ausgezeichnet wurde, durfte man über das Jahr mehrfach auf unserer Seite lesen. Schade, dass kein Landestrainer dabei war und sein Talent entdeckt hat.

Ab März ging der Zweikampf um den Meistertitel auf dem Rasen mit Arnstadt weiter. Beide spulten ihr Programm souverän ab, bis es zum großen „Showdown“ kam. Wie nie zuvor in der Saison war an diesem Samstag der unbedingte Wille aller zu erkennen, dieses entscheidende Spiel gewinnen zu wollen. Das tat die Truppe dann auch überzeugend und sicherte sich verdient den Titel in der Kreisoberliga. Das Sahnehäubchen setzte sich dieser sportlich wie charakterlich außerordentlich gute Jahrgang dann mit dem Pokalfinale in Weimar auf. Triple-Sieger der Saison 2013/2014 war dann das Ergebnis jahrelanger akribischer Arbeit aller, die mit der Mannschaft zu tun hatten. Denn in den Jahren zuvor hat oft nur ein winziges Detail und ein wenig Glück zu Titeln gefehlt, welches wir in diesem Jahr insbesondere beim Finale in der Halle hatten.

Leider folgte mit der neuen Spielzeit und dem turnusmäßigen Umbruch ein Leistungseinbruch. Hatten sich wie schon erwähnt alle Mannschaften im Umfeld qualitativ und quantitativ verstärkt, war es für uns oft eine große Mühe, elf Spieler oder vielleicht auch mehr zu den jeweiligen Spielen aufbieten zu können. Dem Glauben, es laufe so ,wie zwei Jahre zuvor, folgte schnell die Ernüchterung. Haben wir vor zwei Jahren Gera beispielsweise noch zweistellig besiegt, konnten wir dieses Jahr nicht einmal antreten, da wir nicht ausreichend Spieler zur Verfügung hatten. Das hat uns sehr beschämt und war der Tiefpunkt für viele, die dem Verein seit Jahren treu und mit großem Engagement zur Seite stehen. Das einstige Vorzeigekind wurde für die direkt Beteiligten zum Sorgenkind.

Umso erfreulicher ist es deshalb, dass wir einen versöhnlichen Jahresausklang verzeichnen konnten. Unterlagen wir zu Saisonbeginn noch unglücklich zu Hause mit 0:1 gegen Sömmerda, haben wir den gleichen Gegner zu Beginn der Rückrunde auf dessen Platz mit 4:2 bezwingen können.

Ein erster Schritt, sich selbst aus dem Tief zu holen. Weiter so Jungs, wir Eltern sind stolz auf euch und werden euch auch künftig bedingungslos unterstützen.